Welche Kennzeichnungspflichten gelten für Werbeartikel?

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Lupe vergrößert Produktetiketten auf Schreibtisch mit Werbemitteln wie Kugelschreibern, USB-Sticks und Notizbüchern

Die Kennzeichnungspflicht für Werbeartikel umfasst verschiedene rechtliche Anforderungen, die je nach Produktkategorie variieren. Importeure müssen Kontaktdaten angeben, elektronische Geräte benötigen spezielle Symbole und Textilien erfordern Materialangaben. Diese Pflichten schützen Verbraucher und stellen die Produktsicherheit sicher. Hier finden Sie Antworten auf die wichtigsten Fragen zur korrekten Kennzeichnung Ihrer Werbeartikel.

Was bedeutet Kennzeichnungspflicht bei Werbeartikeln überhaupt?

Die Kennzeichnungspflicht bei Werbeartikeln ist eine rechtliche Verpflichtung, bestimmte Informationen direkt auf dem Produkt oder der Verpackung anzubringen. Diese Pflicht dient dem Verbraucherschutz und ermöglicht es Behörden, Hersteller oder Importeure bei Problemen schnell zu identifizieren.

Diese Regelungen existieren aus mehreren wichtigen Gründen. Sie stellen sicher, dass Verbraucher wissen, woher ein Produkt stammt und wer dafür verantwortlich ist. Bei Sicherheitsproblemen oder Rückrufen können die zuständigen Stellen schnell handeln. Außerdem helfen sie dabei, die Einhaltung von Sicherheitsstandards zu überwachen.

Die rechtliche Grundlage bilden verschiedene EU-Verordnungen und nationale Gesetze. Das Produktsicherheitsgesetz, die Verpackungsverordnung und spezielle Richtlinien für einzelne Produktkategorien definieren, welche Angaben erforderlich sind. Verstöße können zu empfindlichen Bußgeldern und Produktrückrufen führen.

Welche Werbeartikel müssen überhaupt gekennzeichnet werden?

Praktisch alle Werbeartikel unterliegen bestimmten Kennzeichnungspflichten, wobei der Umfang je nach Produktkategorie stark variiert. Elektronische Geräte, Textilien, Spielzeug und Kosmetikartikel haben besonders strenge Anforderungen, während einfache Streuartikel weniger umfangreiche Kennzeichnungen benötigen.

Elektronische Werbeartikel wie USB-Sticks, Powerbanks oder Bluetooth-Lautsprecher müssen das CE-Zeichen, das WEEE-Symbol für Elektroschrott und Herstellerangaben tragen. Bei Textilien wie T-Shirts, Caps oder Taschen sind Materialzusammensetzung, Pflegehinweise und Größenangaben erforderlich.

Auch scheinbar harmlose Artikel wie Kugelschreiber, Notizblöcke oder Buttons benötigen Herstellerangaben, wenn sie aus dem Ausland importiert werden. Kosmetische Werbeartikel wie Lippenbalsam oder Handcremes unterliegen den strengen Kosmetikverordnungen mit detaillierten Inhaltsstoffangaben.

Lebensmittel als Werbeartikel haben eigene umfangreiche Kennzeichnungsvorschriften. Selbst Verpackungen von Werbeartikeln müssen entsprechend der Verpackungsverordnung gekennzeichnet werden.

Was ist die CE-Kennzeichnung und wann brauchst du sie?

Die CE-Kennzeichnung ist ein Konformitätszeichen, das bestätigt, dass ein Produkt den geltenden EU-Richtlinien entspricht. Sie ist für alle elektronischen Werbeartikel, Spielzeug, bestimmte Textilien und viele andere Produktkategorien zwingend erforderlich, bevor sie in der EU verkauft werden dürfen.

Das CE-Zeichen muss gut sichtbar, lesbar und dauerhaft auf dem Produkt angebracht sein. Bei kleinen Produkten kann es auch auf der Verpackung stehen, wenn eine Anbringung am Produkt technisch nicht möglich ist. Die Mindesthöhe beträgt 5 mm, bei kleineren Produkten darf sie proportional reduziert werden.

Wichtig: Das CE-Zeichen ist keine Qualitätsauszeichnung, sondern eine Herstellererklärung zur Konformität. Der Hersteller oder Importeur übernimmt damit die volle Verantwortung dafür, dass das Produkt alle relevanten EU-Richtlinien erfüllt. Eine entsprechende Konformitätserklärung muss erstellt und aufbewahrt werden.

Typische Werbeartikel, die eine CE-Kennzeichnung benötigen, sind elektronische Gadgets, LED-Artikel, Spielzeug-Werbeartikel und bestimmte Schutzausrüstungen. Bei Unsicherheiten sollten Sie eine fachkundige Prüfung veranlassen.

Welche Angaben muss ein Importeur auf Werbeartikeln machen?

Als Importeur müssen Sie Ihren Namen und Ihre vollständige Kontaktadresse deutlich lesbar auf dem Produkt oder der Verpackung anbringen. Diese Angaben ermöglichen es Behörden und Verbrauchern, Sie bei Problemen oder Fragen direkt zu kontaktieren.

Die erforderlichen Angaben umfassen den vollständigen Firmennamen, die komplette Postanschrift mit Straße, Hausnummer, Postleitzahl und Ort. Eine E-Mail-Adresse oder Telefonnummer ist zusätzlich empfehlenswert. Bei Platzproblemen auf kleinen Produkten reicht oft eine Webadresse, unter der die vollständigen Kontaktdaten abrufbar sind.

Die Kennzeichnung muss in deutscher Sprache erfolgen und dauerhaft lesbar sein. Sie darf nicht durch normale Nutzung verschwinden oder unleserlich werden. Bei Produkten ohne ausreichend Platz kann die Kennzeichnung auf der Verpackung, einem Beipackzettel oder einem fest angebrachten Etikett erfolgen.

Zusätzlich müssen Sie als Importeur eine Konformitätserklärung erstellen und zehn Jahre aufbewahren. Diese bestätigt, dass das Produkt allen relevanten EU-Vorschriften entspricht.

Wie kennzeichnest du Werbeartikel aus China richtig?

Bei Importen aus China sind Sie als deutscher Importeur vollständig für die korrekte Kennzeichnung verantwortlich. Chinesische Hersteller kennen oft die EU-Vorschriften nicht ausreichend, weshalb eine gründliche Prüfung vor dem Import unerlässlich ist.

Häufige Probleme sind gefälschte CE-Zeichen (erkennbar an falschen Proportionen oder dem Schriftzug „China Export“), fehlende oder unvollständige Herstellerangaben und nicht konforme Produktsicherheit. Bestehen Sie gegenüber dem chinesischen Lieferanten auf korrekte Kennzeichnung oder bringen Sie diese selbst an.

Praktische Lösungsansätze: Fordern Sie vom Hersteller eine Konformitätserklärung und Prüfberichte an. Lassen Sie bei kritischen Produkten eine unabhängige Prüfung durchführen. Bringen Sie Ihre Importeur-Kennzeichnung bereits in China an oder organisieren Sie dies unmittelbar nach der Einfuhr.

Dokumentieren Sie alle Schritte sorgfältig. Bei Zollkontrollen müssen Sie nachweisen können, dass Ihre Produkte allen Vorschriften entsprechen. Eine gute Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Zollabfertiger kann hier sehr hilfreich sein.

Was passiert bei fehlender oder falscher Kennzeichnung?

Verstöße gegen Kennzeichnungspflichten können Bußgelder bis zu 100.000 Euro nach sich ziehen. Zusätzlich drohen Produktrückrufe, Verkaufsstopps und im schlimmsten Fall Haftungsansprüche bei Schäden durch mangelhaft gekennzeichnete Produkte.

Die Marktüberwachungsbehörden kontrollieren regelmäßig und können sofort Maßnahmen anordnen. Bei schwerwiegenden Verstößen wird das Produkt vom Markt genommen und muss auf Ihre Kosten zurückgerufen werden. Die Kosten für einen Produktrückruf können schnell sechsstellige Beträge erreichen.

Rechtliche Konsequenzen entstehen auch zivilrechtlich. Wenn durch fehlerhaft gekennzeichnete Produkte Schäden entstehen, haften Sie als Importeur oder Verkäufer vollständig. Ihre Produkthaftpflichtversicherung zahlt möglicherweise nicht, wenn Sie Kennzeichnungspflichten verletzt haben.

Geschäftspartner wie Einzelhändler können bei Problemen Schadenersatz von Ihnen fordern. Auch das Vertrauen der Kunden leidet erheblich, wenn Produkte wegen Kennzeichnungsmängeln zurückgerufen werden müssen.

Welche Rolle spielt die Produktsicherheit bei der Kennzeichnung?

Die Kennzeichnung ist untrennbar mit der Produktsicherheit verbunden. Sie dokumentiert, dass ein Produkt getestet wurde und den geltenden Sicherheitsstandards entspricht. Ohne korrekte Kennzeichnung gibt es keine Rechtssicherheit für die Produktsicherheit.

Vor der Kennzeichnung müssen Sie prüfen, ob das Produkt allen relevanten Sicherheitsanforderungen genügt. Bei elektronischen Artikeln sind das EMV-Prüfungen, bei Textilien Schadstofftests und bei Spielzeug umfangreiche Sicherheitsprüfungen. Die Prüfberichte müssen Sie als Nachweis aufbewahren.

Die Dokumentationsanforderungen sind umfangreich. Sie müssen eine technische Dokumentation erstellen, die alle Prüfungen und Bewertungen enthält. Diese muss zehn Jahre aufbewahrt werden und den Behörden auf Anfrage vorgelegt werden können.

Eine Risikobeurteilung ist für jedes Produkt erforderlich. Dabei bewerten Sie mögliche Gefahren und dokumentieren, wie diese durch das Produktdesign oder Warnhinweise minimiert werden. Diese Bewertung fließt in die Kennzeichnung ein.

Wie gehst du mit der Verpackungskennzeichnung um?

Verpackungen von Werbeartikeln müssen nach der Verpackungsverordnung gekennzeichnet werden. Das betrifft sowohl die Materialangabe als auch Recycling-Symbole und bei bestimmten Verpackungen den Grünen Punkt oder ähnliche Kennzeichnungen.

Die Materialkennzeichnung erfolgt durch genormte Symbole und Nummern. Kunststoffverpackungen tragen Nummern von 1-7 mit dem entsprechenden Recycling-Symbol. Papier und Karton werden mit PAP-Codes gekennzeichnet. Diese Angaben helfen bei der korrekten Entsorgung und dem Recycling.

Bei Verpackungen, die beim Endverbraucher anfallen, müssen Sie sich an einem dualen System beteiligen. Der Grüne Punkt ist das bekannteste, aber nicht das einzige System. Die Teilnahme ist verpflichtend und muss durch entsprechende Kennzeichnung dokumentiert werden.

Auch Transportverpackungen haben Kennzeichnungspflichten. Besonders bei internationalen Sendungen sind verschiedene Symbole für Handhabung, Lagerung und Transport erforderlich. Gefahrgut-Kennzeichnungen kommen hinzu, wenn Ihre Werbeartikel entsprechende Stoffe enthalten.

Was musst du bei elektronischen Werbeartikeln beachten?

Elektronische Werbeartikel haben die umfangreichsten Kennzeichnungsanforderungen. Neben der CE-Kennzeichnung müssen das WEEE-Symbol für Elektroschrott, Batterieentsorgungshinweise und oft zusätzliche Warnhinweise angebracht werden.

Das WEEE-Symbol (durchgestrichene Mülltonne) zeigt an, dass das Gerät nicht über den Hausmüll entsorgt werden darf. Es muss deutlich sichtbar und dauerhaft auf dem Produkt angebracht sein. Bei sehr kleinen Geräten kann es auf der Verpackung stehen.

Batterieentsorgungshinweise sind erforderlich, wenn fest eingebaute Batterien enthalten sind. Das Batteriesymbol mit durchgestrichener Mülltonne muss angebracht werden. Bei Batterien mit mehr als 0,0005% Quecksilber, 0,002% Cadmium oder 0,004% Blei sind zusätzliche Symbole erforderlich.

Zusätzliche Angaben können je nach Geräteart erforderlich sein: Leistungsangaben, Betriebsspannungen, Warnhinweise vor elektromagnetischen Feldern oder Hinweise zur bestimmungsgemäßen Verwendung. Bei Geräten mit Funkfunktion sind oft zusätzliche Registrierungen erforderlich.

Wie dokumentierst du die Kennzeichnung rechtssicher?

Eine rechtssichere Dokumentation beginnt mit der systematischen Erfassung aller Kennzeichnungsschritte. Fotografieren Sie jedes Produkt mit seiner Kennzeichnung und bewahren Sie diese Bilder zusammen mit den Produktdaten auf.

Erstellen Sie für jeden Werbeartikel eine Produktakte mit allen relevanten Dokumenten: Konformitätserklärung, Prüfberichte, Lieferantenbescheinigungen, Kennzeichnungsfotos und Korrespondenz mit Herstellern oder Prüflaboren. Diese Unterlagen müssen zehn Jahre aufbewahrt werden.

Die Aufbewahrungspflichten sind streng geregelt. Digitale Speicherung ist erlaubt, aber Sie müssen sicherstellen, dass die Daten auch nach Jahren noch lesbar sind. Regelmäßige Backups und die Verwendung standardisierter Dateiformate sind empfehlenswert.

Im Ernstfall müssen Sie schnell nachweisen können, dass Ihre Kennzeichnung korrekt war. Bereiten Sie daher eine Übersicht vor, die zeigt, welche Kennzeichnungen Sie warum angebracht haben. Eine Checkliste für jede Produktkategorie hilft dabei, nichts zu vergessen.

Welche Kennzeichnung brauchen Textilien und Bekleidung?

Textile Werbeartikel müssen mit Materialzusammensetzung, Pflegehinweisen und Größenangaben gekennzeichnet werden. Die Textilkennzeichnungsverordnung schreibt vor, welche Fasern wie bezeichnet werden müssen und wo die Angaben stehen dürfen.

Die Materialzusammensetzung muss in Gewichtsprozent angegeben werden, beginnend mit der Faser mit dem höchsten Anteil. Bei Mischgeweben sind alle Fasern mit mehr als 5% Anteil einzeln aufzuführen. Die Bezeichnungen sind genau vorgeschrieben: „Baumwolle“ statt „Cotton“, „Polyester“ statt „PES“.

Pflegehinweise erfolgen durch genormte Symbole für Waschen, Bleichen, Trocknen, Bügeln und chemische Reinigung. Diese müssen dauerhaft lesbar sein und dürfen durch normale Pflege nicht verschwinden. Bei empfindlichen Materialien sind detaillierte Hinweise erforderlich.

Größenangaben müssen den deutschen oder EU-Normen entsprechen. Bei Bekleidung sind das die Konfektionsgrößen, bei anderen Textilien die entsprechenden Maßangaben. Zusätzlich können Herkunftsangaben erforderlich sein, besonders bei höherwertigen Werbeartikeln.

Wie prüfst du deine Werbeartikel vor dem Verkauf?

Eine systematische Prüfung vor dem Verkauf verhindert teure Fehler. Erstellen Sie eine Checkliste für jede Produktkategorie und arbeiten Sie diese konsequent ab, bevor Sie Werbeartikel an Kunden weitergeben oder verkaufen.

Kontrollieren Sie zunächst die Vollständigkeit der Kennzeichnung: Sind alle erforderlichen Angaben vorhanden? Sind sie dauerhaft und gut lesbar angebracht? Stimmen die Angaben mit den tatsächlichen Produkteigenschaften überein? Bei elektronischen Artikeln prüfen Sie besonders das CE-Zeichen auf korrekte Darstellung.

Häufige Fehlerquellen sind unvollständige Importeurangaben, falsche Materialbezeichnungen bei Textilien, fehlende Recycling-Symbole auf Verpackungen und nicht konforme CE-Kennzeichnungen bei elektronischen Artikeln. Auch die Sprache der Kennzeichnung wird oft übersehen – sie muss deutsch sein.

Dokumentieren Sie Ihre Qualitätskontrolle. Erstellen Sie Prüfprotokolle und bewahren Sie diese auf. Bei größeren Mengen reicht eine Stichprobenprüfung, aber dokumentieren Sie den Prüfumfang. So können Sie bei Nachfragen belegen, dass Sie Ihre Sorgfaltspflichten erfüllt haben.

Die korrekte Kennzeichnung von Werbeartikeln ist komplex, aber unverzichtbar für rechtssicheres Arbeiten. Mit systematischer Vorbereitung und sorgfältiger Dokumentation lassen sich Risiken minimieren und teure Fehler vermeiden. Bei Giveaways und Promotion ist die Kennzeichnung besonders wichtig, da diese oft in größeren Mengen verteilt werden. Auch bei Saisonartikeln und Feiertagen müssen alle Kennzeichnungspflichten beachtet werden. Unsere umfangreichen Themenwelten bieten Ihnen eine große Auswahl an rechtskonform gekennzeichneten Werbeartikeln. Für besondere Anforderungen stehen Ihnen unsere Sonderanfertigungen zur Verfügung, bei denen wir die korrekte Kennzeichnung von Anfang an mitplanen. Bei Events und Veranstaltungen ist eine ordnungsgemäße Kennzeichnung der Werbeartikel unverzichtbar. Darüber hinaus unterstützen wir Sie mit unserem Fokus auf Nachhaltigkeit und Umwelt dabei, umweltfreundliche und korrekt gekennzeichnete Werbeartikel zu finden. Haben Sie Fragen zur Kennzeichnung Ihrer Werbeartikel oder benötigen Sie Beratung zu spezifischen Anforderungen? Kontaktieren Sie uns gerne – unsere Experten helfen Ihnen dabei, alle rechtlichen Vorgaben zu erfüllen und Ihre Werbeartikel korrekt zu kennzeichnen.

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